Strategie Pieterlen 2025+
Pieterlen ist ein attraktiver Wohnort für Familien. So nahm die Bevölkerungszahl in den letzten 5 Jahren von rund 3‘500 auf 4‘000 um 500 Einwohner zu. Verbunden mit diesem Wachstum stiegen auch die Schülerzahlen stark an. Erste Abklärungen ergaben, dass kurz- bis mittelfristig grosse Investitionen vor allem in die Schulinfrastruktur getätigt werden müssen. Der Gemeinderat entschied sich Ende 2013 eine Strategie für die nächsten 10 bis 15 Jahre zu erarbeiten. Bis anhin orientierte sich der Gemeinderat und die Verwaltung am Leitbild und den Jahres- und Legislaturzielen.
Erarbeitung der Strategie
In einem ersten Schritt wurde eine strategische Analyse durchgeführt:
- Die „Umfeldanalyse“ richtete den Fokus auf die für unsere Gemeinde wichtigen Trends und Ereignisse in der Gesellschaft, in der Wirtschaft und in der Umwelt. Eine wichtige Basis in dieser Phase bildeten das bestehende Leitbild sowie verschiedene Kennzahlen der Verwaltungsabteilungen.
- Mithilfe der „SWOT-Analyse“ wurde das Dorf Pieterlen bezüglich der derzeitigen Stärken und Schwächen sowie künftiger Chancen und Risiken beurteilt.
Folgende Themenbereiche wurden genauer untersucht:
- Unser Dorf / unsere Entwicklung
- Wirtschaft und Finanzen
- Bildung, Kultur und Freizeit
- Sozial- und Gesundheitswesen
- Ver- und Entsorgung / Infrastruktur
In einem intensiven Arbeitsprozess erarbeiteten und visualisierten der Gemeinderat und die Abteilungsleitenden die Vision der künftigen Entwicklung von Pieterlen. Die Erkenntnisse aus der strategischen Analyse wurden dann im zweiten Schritt genutzt, um Szenarien für die Strategie 2025+ herzuleiten, zu bewerten und zu würdigen. Aus dem gewählten Strategieszenario definierte der Gemeinderat anschliessend folgende Leitsätze mit strategischen Aufgabenschwerpunkten und langfristigen Zielen:
Pieterlen, die Perle am Jurasüdfuss
Leitsätze:
- Pieterlen ist eine selbständige, finanziell gesunde Gemeinde mit einem harmonischen Lebensraum.
- Pieterlen zeichnet sich als ein attraktives Dorf mit hoher Lebensqualität für Menschen jeden Alters aus.
- Pieterlen bietet bürgernahe und zeitgemässe Angebote an und unterhält sowie erweitert ihre Infrastrukturen funktionell und bedarfsgerecht.
Aufgabenschwerpunkte und langfristige Ziele:
1. Massvolles Wachstum qualitativ steuern
- Die Bevölkerung nimmt sukzessive auf rund 4‘500 Einwohnerinnen und Einwohner zu.
- Das eingezonte Land ist mit qualitativ gutem Wohnraum überbaut.
- Ein weiteres Bevölkerungswachstum ist nur durch innere Verdichtung erwünscht.
- Die Gemeinde sichert sich Baulandreserven vorausschauend.
2. Zusammenarbeit mit der Burgergemeinde und umliegenden Gemeinden stärken
- Die Burgergemeinde und die Einwohnergemeinde bringen ihr Potential in die Entwicklung des Dorfes ein und nutzen gemeinsam die Chancen von Pieterlen als Wohn-, Lebens- und Wirtschaftsstandort.
- Die Kontakte mit umliegenden Gemeinden sind gepflegt und die Zusammenarbeit punktuell gestärkt.
3. Das Dorfbild im Zentrum aufwerten und den Dorfplatz beleben
- Das Dorfbild von Pieterlen strahlt über die Gemeinde hinaus.
- Die Bevölkerung hat die Möglichkeit im Dorfzentrum einzukaufen und schätzt den Dorfplatz als Begegnungsort.
- Das Dorfzentrum ist attraktiv für die Bevölkerung, für Detailhandelsgeschäfte und für ein Gesundheitszentrum.
4. Bedarfsgerechte Volksschule und familienergänzende Dienstleistungen anbieten
- Gute Angebote stehen Kindern, Jugendlichen und Familien zur Verfügung.
- Eine bedarfsgerechte Schulinfrastruktur sowie familienergänzende Angebote sind vorhanden.
5. Wert der Gemeindeinfrastruktur langfristig erhalten
- Die Gemeindeinfrastruktur ist auf die langfristige, finanziell tragbare Nutzung ausgerichtet.
- Der Unterhalt der Strassen und Liegenschaften sowie der Anlagen für die Energieversorgung und Abwasserentsorgung ist werterhaltend und nachhaltig.
Folgen der Strategie
Folgende dringende Massnahmen hat der Gemeinderat anschliessend eingeleitet:
- Schulinfrastruktur:
Die strategische Analyse hat gezeigt, dass Handlungsbedarf bei der Schulinfrastruktur besteht. Der Gemeinderat will auch künftig eine bedarfsgerechte Schulinfrastruktur zur Verfügung stellen. Insbesondere mit dem weiter zu erwartenden Bevölkerungswachstum wird diesem Ziel eine hohe Priorität eingeräumt. Aus diesem Grund wurde im Juli 2014 eine Spezialkommission Schulinfrastruktur gebildet, welche den Schulraumbedarf analysieren und geeignete Lösungsvorschläge erarbeiten wird.
Ziel ist nach der Sanierung des 100-jährigen Primarschulhauses im 2008 und dem Ausbau des Kindergartens in den Jahren 2012-13 die weitere vorhandene Infrastruktur soweit auszubauen und die Nutzung zu verdichten, dass der Schulraumbedarf für die nächsten 5-8 Jahre abgedeckt werden kann.
Damit dieses Ziel realisiert werden kann, müssen die vorhandenen Schulanlagen so flexibel nutzbar ausgebaut werden, dass auch künftige Bedürfnisse ohne weitere bauliche Massnahmen umgesetzt werden können. Eine optimale Schulraumbewirtschaftung und Stundenplanung runden die vorgesehenen Massnahmen ab.
- Engere Zusammenarbeit mit der Burgergemeinde:
Bereits bisher arbeitete die Einwohnergemeinde in gewissen Bereichen mit der Burgergemeinde zusammen. Die Zusammenarbeit soll aber noch verstärkt werden, um Synergien zu nutzen oder gemeinsame Projekte zu realisieren.
Grundlage für die Umsetzung der Strategie 2025+ ist neben dem unbedingten politischen Will zur Bereitstellung der notwendigen finanziellen Mittel auch eine detaillierte und vorausschauende Finanzplanung. Ebenso gehört eine reibungslos funktionierende Zusammenarbeit zwischen den strategischen und operativen Behörden der Gemeinde zu den unumgänglichen Voraussetzungen.
Fotos:
- Schulhaus 11-er
- Saniertes Schulhaus 11er
- Kita LUNA
- Neuer Kindergarten (neue Foto)
Kontaktperson zum Projekt:
David Löffel
Leiter Präsidiales
Hauptstrasse 6
2542 Pieterlen
032 376 01 70
david.loeffel@pieterlen.ch